Ode an den Korb...

von th (Kommentare: 0)

Körbe waren Leichtgewichte des Transportwesens.

Hergestellt aus einem teils irrwitzigen Geflecht der Ruten der Korbweide oder der Hasel. Um die Ruten für humane Zwecke zu gewinnen, muss man eine Weide immer wieder auf den Stock setzen, will meinen: ganz unten auf die Grasnarbe herunterschneiteln, um neue dünne Austriebe zu gewinnen, für den nächsten Korb. Es wird behauptet, Weiden hätten 1000 Leben – so oft könne man sie herabsetzen. Die Korbflechterei war eine prekäre Berufung, die auch von Landwirten ausgeübt wurde, die im Winter Langeweile hatten, Kinderarbeit mit eingeschlossen. Der Landwirt macht heute im Winter Buchführung, Kinderarbeit ist verboten!

Die Korbflechterei benötigt zwei einsatzfähige Hände, die in Zeiten des Smartphones nicht mehr gegeben sind. Kurse in der Kunst der Flechterei werden in den Volkshochschulen deshalb nicht mehr angeboten. Alles was man ertragen musste, wurde in Körbe verpackt: Eier, Gemüse, Brote, Socken, Holz, Kanonenkugeln und erste industrielle Produkte wurden in Körbe geladen. Es gab sogar Rucksäcke aus Korb. Heute bestehen sie aus PFSA-beschichtetem Polyester und werden vorrangig für wasserscheue Wölfe hergestellt.

Wurde ein Jüngling in seinem Werben um die Liebe einer Angebeteten verschmäht, stellte oder hängte diese einen leeren Korb vor die Haustür oder aus dem Fenster. Das Anliegen war damit deutlich beantwortet. Heute macht frau das über fatzebook. Zeitlebens sammele ich leere Körbe, der ganze, kalte Keller ist voll damit. Wegen der Körperwärme lagere ich nun Feuerholz darin.

Körbe werden in Körbchengröße bemessen. Ich bevorzuge Größe A, da ich nicht mehr schwer tragen kann.

Regine sammelt keine leeren Körbe sondern Korbstühle, für jede Katze mindestens 2, besser 3 bis 4 Stück. Selten ist ein Stuhl frei. Es gibt auch Korbbetten, die knatschen aber.

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