Ode an den Kugelschreiber

von th

Frühling ist´s. Da droht die Notwendigkeit einer Putzorgie. Muss man aber selber machen, der Frühling nimmt einem diese Aufgabe nicht ab. Kaum angefangen mit meinen orgiastischen An-oder Einfällen stolpere über einen Becher mit Kugelschreibern, der schon mal sauberere Zeiten gesehen hat. Dahin ist die Orgie, ich verliere mich in den Aufdrucken.

Merkwürdigerweise haben Kugelschreiber oftmals Namen. Am schwersten erschüttert mich der Besitz eines Kugelschreibers von Hans Wilhelm Güsgen (Ihr Kandidat). Eine Parteizugehörigkeit ist bis auf ein F völlig abgeschubbert. Verdammte Naht, wie komme ich zu diesem Schreiberling? Wenn den hier mal jemand sieht - oberpeinlich! Michael Vietz von der CDU hat hier auch einen Kugelschreiber liegengelassen. Den schmuggele ich bei nächster Gelegenheit in eine Wahlkabine zum Ankreuzen. Dann ist die Wahl ungültig.
Alle andere Exemplare sind eher unverfänglich: Ein etwa 40 Jahre alter Kugelschreiber des BHW und das Nachfolgemodell der Postbank Immobilien GmbH. Ein weiterer heißt genau so wie ich, wieso eigentlich? Für die Julius Tönebön Stiftung hätte eigentlich eine Bleistiftung besser gepasst.
Ein Schreiber der Verbraucherzentrale ist noch völlig ungenutzt. Ich wage nicht, ihn zu verbrauchen.

Am besten: Schublade auf und den ganzen Chinakram wieder hineingeschüttet. Im Dunklen kugeln sie dann herum und zeugen neue Nachkommen. Raus kommt dann womöglich eine Hans Wilhelm Stiftung, eine Güsgen Postbank in gelb oder eine BHW Verbraucherzentrale.Fensterputzen ist sinnvoller!

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