Ode an die eingelegte Gurke
von th
Sommerzeit ist Gurkenzeit, für die Restzeit bis zum nächsten Sommer. Anders eingelegt verwende ich jetzt mal ein Zitat frei nach Loriot:
„Ein Leben ohne eingelegte Gurke ist denkbar – aber sinnlos!“. Welch Weißheit!
Rein medial herrscht jetzt gerade die Saure Gurkenzeit. Ein Highlight in der Lokalschmonzette befasste sich heute mit Gründächern. Ob man darauf auch Gurken anbauen kann, wurde nicht mit einer säuerlichen Silbe erwähnt.
Medial war ich neulich nach'm Public Viewing im Hamelner Bürgergarten hin. Meine Erwartungen wurden enttäuscht. Mein Begehr war eigentlich die Einlege-Meisterschaft (EM) auf Großleinwand zu beobachten. Alles was zu sehen war, war total vergurkt. 22 Mann latschten das gesamte Gurkenfeld ohne einen Ernteerfolg zu Boden. Rezepte wurden nicht ausgetauscht.
Also doch lieber ganz biedermeierlich sich zuhause seiner ganz privaten Gurke widmen.
Da habe ich aber so meine Geheimnisse, da ich mir eh nie aufschreibe, was ich da wieder zusammengeschmirzelt habe. Letztes Jahr war Honig statt Zucker in der Essiglake der Burner.
Der Honig sollte aber unbedingt von regionalen Bienen stammen!
Dennoch ein paar Tipps:
Hinterlegte Gurken bringen momentan bei der EZB kaum Zinsen, da ist noch nicht mal ein Büschelchen Dill mit drin.
Die eierlegende Gurke gehört in das Reich der sauren Legenden.
Die hereingelegte Gurke ist von Natur aus sauer und muss nicht mehr in Essig hereingelegt werden, etwas Gewürz reicht völlig aus.
Die überlegene Gurke in Salzlake hätte schon längst gegessen werden sollen, bleibt aber arrogant.
Übereinandergelegte Gurken passen schlecht ins Glas.
Eilgelegte Gurken schmecken wie vom Discounter, da fehlt einfach etwas Liebe dabei.
Der moderne Mensch legt sich eh lieber selbst in seinen Liegestuhl ein.
Schönen Sommer!
hültho
PS. Foto: Einlegegurke "Lemon" bestaunt einen Dillstengel.