Ode an die Forscher*innen

von th

Phine & Gine beim Testen neuer Expeditionsausrüstung

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass ich etwas über neueste Forschungsergebnisse lese. Die Forscher selbst bleiben aber oft im Nebulösen, eine graue unfassbare Masse, die nicht in Erscheinung tritt. Sie werden oft auch als Wissenschaftler, Experten oder nur kurz als das Team bezeichnet. Das Team um Professorin Haberkuck-Timpertonk von der Universität Oberursula veröffentlichte gerade bahnbrechende Erkenntnisse zur männlichen Fruchtfliege, die in Balz und Paarung dank Dopamin-Ausschüttung jegliche Gefahr durch Fressfeinde ignoriert – welch eine Erkenntnis! Geht mir eigentlich selber so. Ein Springschwanz, ein winzig kleiner Humusbewohner, kann pro Sekunde 368 Saltos schlagen. Wer hat das denn gezählt und warum, und warum macht der Springsschwanz das? Pura Vida?
Hameln sollte übrigens selbst einmal Universitätsstadt werden. Der Stadtrat beschloss aber die Ansiedlung einer Jugendstrafvollzugsanstalt. So weiß man wenigstens, wo die Chaoten einsitzen.

Persönlich kenne ich nahezu keine Forscher*in, außer meiner Frau und ihre technisch-wissenschaftliche Assistentin Josphine Baker, eine kleine, beleibte, schwarze Katze mit Forscherdrang. Die beiden sind ein unschlagbares Team: Kehrt man Laubmassen besser bergauf oder bergab, und was führt eher zur Dopamin-Ausschüttung? Kann man einfache technische Haushaltsgeräte, wie einen 7-D-Farbbdrucker mit 42 Gigabyte Arbeitsspeicher, nur mit einem Schweizer Klappmesser bewaffnet, selbst reparieren? Forschungsergebnisse dazu liegen noch nicht vor. Sollte frau Dahlienknollen zum Winter ausbuddeln? Wo gibt es gerade Sonderangebote für Katzenfutter? Das große Feld der Forschung ist breit wie lang. Phine ist aber fast immer dabei, soweit sie nicht gerade die Sendung mit der Maus oder Erklär-Videos auf YouTube guckt.

Immerhin kenne ich noch einen Archäologen, der emsig im Morast unter der Stadt Hameln nach den Spuren unserer Vorfahren forscht, die alle an eine bessere Zukunft woanders glaubten. Manchmal findet er eine verbliebene Scherbe, eine ausgebrannte Feuerstelle, ein abgenagtes Hühnerbein oder eine Fibel, eine Gewandspange. Er forscht unablässig und freudig weiter.

Das war es auch schon mit den Forschern, die mir bekannt sind.

Selbst beschäftige ich mich gerne mit der Erforschung des Humorismus. Leider kann ich meine Forschungsergebnisse nicht mit meinem vermeintlichen Ziehvater austauschen. Seine Gebeine liegen schon lange tief im Morast. Karl Valentin berichtete bereits vor Jahrzehnten über den Regenwasser-Forscher Rembrendereng (passt zur Jahreszeit). Dazu später mehr.

hültho

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