Ode an die Landkarte
von th
Nur so zum Zeitvertreib schau ich mir gerne Landkarten, in möglichst großer Auflösung, an. So daß man jede Milchkanne erfasst. Andere lösen gerne Kreuzworträtsel.
Momentan hänge ich im Norden fest, Bereich Kappeln, Schleswig und Eckernförde. Zuerst fällt mir der Ortsname Hülsen auf, nur wenige Kilometer westlich entfernt von Hülsenhain. Einfach zu erklären: Hülsen kommt von Hülzern, aus Holz geschnitzt, Hülsenhain also ein Wald (Hain) aus Hölzern geschnitzt. Nur einen Katzensprung nördlich, vorbei an Schwonendahl gelangt man in die Ortschaft Krim, die nicht annektiert ist. Hat sich noch nicht gelohnt. Schweineweide ist nicht weit, über die Mühlenau ist man dann schon fast in Saustrup.
Doch langsam: Kaltoft, Notfeld und Affegünne liegen nah beieinander. Ob da noch jemand wohnen mag? Krieseby und Thumpy lagen offensichtlich schon einmal unter englischem Einfluss und erlitten schwere Notfeld. Ketelsby und Sieseby sind nicht ergründlich, wie die ganzen anderen Bye-Byes. Bei Arnis hat man mittig ein G vergessen, bei Faulück ein R an zweiter Stelle. Nicht unweit gelangt man jedoch in ein Nübbelfeld. Der Kollhüh klingt lustig, ist aber ein Berg mit der gewaltigen Höhe von 48 m.
Gammelby soll mal eine Hippie-Hochburg gewesen sein, mit verklärten Blick auf den Tütenberg (74 m). In Hummelfeld wird ökologischer Landbau seit Jahrhunderten betrieben, in Fleckeby dagegen Waschmaschinen für den Weltmarkt produziert, in Schaalby habe ich mein Halstuch verloren. Aus Frust bin ich dann in eine Klappschau gegangen. Kulturell stand noch ein Besuch in einem Möbel-Design-Museum in Klappholz an. Wattlück, ich habe nach dieser langen Tour noch ein Zimmerchen für die Nacht in Schnarup gefunden und schnaruppe jetzt selig.
Morgen früh suche ich noch einen Babier in Borby auf, setze dann mein Kappeln auf (Kiel hier), frohstücke eine Nussecke in Eckernförde, überlasse Schwansen den Wasservögeln und Schlei(ch) mich dann über Hoffnungstal mit dem Finger von der Landkarte.